Die Notwendigkeit einer Transformation
Unser derzeitiges Ernährungssystem basiert auf Ausbeutung: Landflächen, Wasserressourcen, Bodengesundheit aber auch soziale Strukturen und menschliche Arbeitskraft werden bis an ihre Grenzen belastet. Gleichzeitig erleben wir in der westlichen Welt eine Überernährung, die mit einem Mangel an Mikronährstoffen einhergeht. Dieses Ungleichgewicht bedroht nicht nur den Planeten, sondern auch unsere eigene Lebensgrundlage. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ein Teil der Natur sind und ohne ein gesundes Ökosystem nicht überleben können. Daher muss eine umfangreiche Transformation stattfinden, die bei unserem Essverhalten ansetzt. Unsere Ernährung kann die Erde nicht allein heilen, aber sie ist eine der einfachsten Möglichkeiten, wie jeder von uns täglich zu einer positiven Veränderung beitragen kann.
Essen als Freude und Verantwortung
Trotz der Dringlichkeit dieser Themen verliere ich im Rahmen meiner Tätigkeit nicht den Genuss aus dem Blick. Essen soll und kann Spaß machen. Bereits in der kreativen Zubereitung von Lebensmitteln sehe ich eine Rückbesinnung auf essenzielle menschliche Werte. Es geht nicht um Verzicht, sondern um neue Perspektiven und um Ansätze, die uns bereichern.
Die Rolle der jungen Generation
Jüngere Menschen sind erfahrungsgemäß oft aufgeschlossener gegenüber dem Zusammenhang von Ernährung und Umwelt – auch dank der aktuellen Berichterstattung über den Klimawandel. Ein Drittel der unter 30-Jährigen ernährt sich flexitarisch und konsumiert weniger Fleisch sowie Milchprodukte als frühere Generationen. Jedoch sollten wir hoch verarbeiteten Ersatzprodukten nicht blind vertrauen. Wir können uns hier an der Planetary Health Diet orientieren, die auf natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln basiert.
Altern neu denken
Auch in älteren Generationen findet ein Umdenken statt: Der Fokus liegt zunehmend auf einer bewussten und ausgewogenen Ernährung, um die gesunden Lebensjahre zu verlängern. Präventive Ansätze sind jedoch oft noch nicht im Alltag angekommen, obwohl diese in Büchern und Medien immer mehr thematisiert werden.
Klimafreundliche Küche à la Estella Schweizer
Meine klimafreundliche Küche orientiert sich an den Prinzipien der Planetary Health Diet. Sie setzt auf eine Basis aus Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten sowie Nüssen und Samen. Minimal verarbeitete Produkte und kalt gepresste Öle ergänzen das Konzept. Für Menschen, die tierische Produkte konsumieren, empfiehlt sie diese in Maßen und aus nachhaltigen Quellen zu genießen.
Unternehmen in der Verantwortung
Die Lebensmittelindustrie hat eine zentrale Rolle in der Transformation des Ernährungssystems. Unternehmen, die innovative und nachhaltige Produkte entwickeln, handeln nicht nur verantwortungsvoll, sondern setzen Trends, die unsere Zukunft sichern können. Gleichzeitig appelliere ich stets an die Bedeutung von natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln und einer Rückbesinnung auf Eigenverantwortung in der Küche.
Zukunftsvision
Meine Vision ist eine Welt, in der jeder täglich eine vollwertige, pflanzenbasierte Mahlzeit genießen kann. Diese Ernährung soll nicht nur genussvoll und gesund sein, sondern auch einen positiven Beitrag zur Erhaltung unseres Planeten leisten. Mithilfe des Green Plate Movement möchte ich Menschen weltweit inspirieren, durch bewusste Entscheidungen am Esstisch die Welt ein Stück besser zu machen. Dabei zählt jede Mahlzeit – für uns, unseren Planeten sowie die kommenden Generationen.